Gedenktage sind ohne Sinn, wenn sie nicht in Gegenwart und Zukunft hineinwirken.
"Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!" Download PDF
Download RTF Dieses Willensbekenntnis erfaßte während und nach der finsteren Zeit unseres
Volkes und der Völker Europas im vorigen Jahrhundert die meisten Menschen unseres Kontinents und bestimmte ihr Handeln. So muß es bleiben, deshalb: Kommt zu den Ehrungen für Ernst Thälmann, der vor 60 Jahren, am 18. August
1944, von den Faschisten im KZ Buchenwald heimtückisch ermordet wurde.
Der Satz »Gedenktage sind ohne Sinn, wenn sie nicht in Gegenwart und Zukunft hineinwirken« stammt von ihm. In diesem Sinne seiner zu gedenken, der mutigen Frauen und Männer der Arbeiterbewegung, der selbstlosen Kämpfer gegen
Faschismus und Krieg zu gedenken, heißt heute, ihr Vermächtnis erfüllen.
Anlässe und Möglichkeiten gibt es gerade unter den heutigen Bedingungen genug. Die Krise des Systems wird auf die Schultern der Erwerbslosen und Werktätigen abgewälzt, den Alten wird die Rente gekürzt, die Perspektive der
Jungen ist durch mangelnde Bildung, Fehlen von Lehrstellen und Arbeitsplätzen in erschreckender Weise bedroht. Nach dem Grundsatz »spalte und herrsche« werden Erwerbstätige gegen Erwerbslose, Sozialhilfe- gegen
Arbeitslosenhilfeempfänger, Ost gegen West, Menschen mit deutschem Paß gegen Menschen, denen dieses Papier vorenthalten wird, ausgespielt. Die Gewerkschaften, das Tarif- und Streikrecht werden angegriffen. Täglich werden
antifaschistische Gedenkorte geschändet. Justiz und Polizei schützen neofaschistische Aufmärsche und gehen gegen antifaschistische Gegendemonstranten vor. Deutsche Soldaten stehen wieder in anderen Ländern. Das
Weltmachtstreben des Europas der Banken und Konzerne unter deutscher Vorherrschaft nimmt mit dem Aufbau der Europa-Armee, als Konkurrenz zu den USA, bedrohliche Ausmaße gegen das Streben der Menschheit nach Frieden an.
Ja, Anlässe, das Thälmannsche Vermächtnis zu erfüllen, gibt es genug. Erfolgreich werden wir sein, wenn wir uns nicht zersplittern lassen. Wenn wir immer wieder aufeinander zugehen, einig darin, gegen das Vergessen zu
kämpfen, damit, wonach wir streben, unsere Kämpfe, unsere Siege und Niederlagen, unsere Geschichte nicht verfälscht und verschwiegen wird.
Die »Ernst-Thälmann-Gedenkstätte« in Ziegenhals bei Berlin ist ein unersetzliches Zeugnis der ehrenvollen Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung und des Antifaschismus. Seit nunmehr einem Jahr verwehrt der
Eigentümer, entgegen der Kaufvertrags- und Auktionsauflage, dem Freundeskreis, der die Gedenkstätte seit 1990 betreut hat, und der Öffentlichkeit den Zutritt zu ihr und droht bei Zuwiderhandlungen mit hohen Strafen. Trotz
amtlicher Gutachten und erneuter Eintragung in die Denkmalsliste mit nun sogar alle Anlagen der Gedenkstätte erfassendem Denkmalschutz, ist sie weiterhin verschlossen, zeigt der Eigentümer keinerlei Verhandlungsbereitschaft,
auch nicht gegenüber den zuständigen Behörden. Er tut nichts für den Erhalt und die Sicherheit der Gedenkstätte. Der Kampf um ihre öffentliche Nutzung und die Betreuung durch den Freundeskreis muß verstärkt weitergeführt
werden.
Damit die mit ihrer hochaktuellen Aussage für den Kampf gegen Faschismus und Krieg so bedeutsame Gedenkstätte – an authentischem Ort – als geschichtliches Zeugnis weiterhin in Gegenwart und Zukunft hineinwirken kann,
demonstriert Euren Willen am 22. August, 11.30 Uhr, mit der Teilnahme an unserer großen Gedenkveranstaltung in Ziegenhals anläßlich des 60. Jahrestages der heimtückischen Ermordung Thälmanns, auf Befehl Hitlers,
im KZ Buchenwald.
Aus gleichem Anlaß findet am 21. August, 14 Uhr, am Thälmann-Denkmal im Berliner Ernst-Thälmann-Park eine Würdigung des legendären deutschen Arbeiterführers statt.
Beweisen wir mit unserer Teilnahme an den Ehrungen für Ernst Thälmann, wie bedeutsam und aktuell sein Vermächtnis ist.
Würdigen wir Thälmann, dessen Name von Antifaschisten und Kriegsgegnern in vielen Ländern mit Achtung und Ehrfurcht ausgesprochen wird, der Symbol im Kampf gegen Faschismus und Krieg und die Grundtorheit der Menschheit, den
Antikommunismus, ist.
Vergessen wir nie die unbestreitbaren Verdienste Thälmanns für die Menschheit und die Menschlichkeit, seinen Kampf, seine Unbeugsamkeit und sein Opfer.
Freundeskreis Ernst-Thälmann-Gedenkstätte e.V. Ziegenhals – Heinz Schmidt
»Aktionsbündnis Thälmann-Denkmal« Berlin – Max Renkl
Unterzeichnet haben:
Josef (Jupp) Angenfort, Sprecher der VVN-BdA Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf; Gernot Bandur, DFV, Berlin; Hannelore u. Klaus-Dieter Baumgarten, Eichwalde; Helmut Becke, Kreistagsabgeordneter, Niederlehme; Erika und Prof. Dr.
Lothar Berthold, Historiker, Berlin; Achim Bigus, Liedersänger, Osnabrück; Prof. Dr. Lothar Bisky, Vorsitzender der PDS, Berlin; Margit Brückner-Schaumäker, Schauspielerin, Berlin; Paulus Buscher, Bildender Künstler,
Sabershausen; Walter Bütow, Vorsitzender Verein der Thälmann-Werker, Magdeburg; »Corell«, Kommunitische Arbeiterzeitung (KAZ); Rudolf Denner, Fotojournalist, Berlin; Hartmut Drewes. Pastor i. R., Bremen; Prof. Dr. Götz
Dieckmann, Historiker, Belzig; Werner Engst, Solidaritätskomitee, Berlin; Klaus Feske, Solidaritätskomitee, Berlin; Prof. Dr. Heinrich Fink, Theologe, Berlin; Prof. Hans Fischer, Berlin; Wolfgang Fleischer, DFV, Berlin; Peter
Florin, ehemaliger UNO-Botschafter der DDR, Berlin; Peter Gensch, Chorleiter, Berlin; Peter Gingold, VVN-BdA, Kämpfer der Résistance, Frankfurt am Main; Dr. Kurt Gossweiler, Historiker, Berlin; Volkmar Harnisch, Vorsitzender
VVN-BdA Berlin-Prenzlauer Berg, Berlin; Heinz-Peter Heiner, DFV, Berlin; Gerd Hommel, Vorsitzender Revolutionärer Freundschafts bund e. V., Dresden; Prof. Dr. Günter Hortzschansky, Historiker, Berlin; Gertrud Howe,
Landesvorsitzende VVdN-BdA Mecklenburg-Vorpommern; Dr. Günter Jahn, Fichtenwalde; Gerd Julius. Gesellschaft für Bürger- und Menschenrechte (GBM), Berlin; Prof. Dr. Heinz Karl, Historiker, Berlin; Cilly Keller, Dipl.Ing.,
Berlin; Ilse u. Horst Keller, Brandenburg; Ruth und Heinz Keßler, Mitbegründer des NKFD, Berlin; Günter Klein, Vorsitzender »Clara-Zetkin-Haus« Waldheim Stuttgart e.V.; Vera Knauer, Dipl.Lehrerin, Halle; Egon Krenz,
Dierhagen; Evelin Kuhn, Historikerin, Berlin; Ingeborg Lange, Berlin; Michael Löffler, DFV., Berlin; Dr. Heinz Marohn, Kommunistische Plattform der PDS, Berlin; Karl Marschall, VdN Traditionsgemeinschaft Dahme-Spreewald e.V.,
Königs Wusterhausen; Dr. Hans Maur, Historiker, Berlin; Prof. Dr. med. Moritz Mebel, Berlin; Folkhart Menzel, Vorsitzender VVN-BdA, Hagen; Hans-Peter Minetti, Schauspieler, und Irma Münch, Schauspielerin, Berlin; Dr. Hans
Modrow, Ehrenvorsitzender der PDS, Berlin; Gertrud Müller, Vizepräsidentin des Internationalen Ravensbrück-Komitees, Stuttgart; Dr. Horst Nauman, Historiker, Berlin; Sonja und Prof. Dr. Willi Opitz, Potsdam; Günter
Pappenheim, Vizepräsident des Internationalen Buchenwald-Komiteees, Zeuthen; Bärbel Petzold, Journalistin, Dessau; Erich Postler, Solidaritätskomitee, Berlin; Arnd Reif, Dipl. Phil., Königs Wusterhausen; Peter Ritter,
Landesvorsitzender PDS Mecklenburg-Vorpommern, Stavenhagen; Dr. Phil. Johanna Röder, Köthen; Dr. Eva Ruppert, Bad Homburg; Ralf Rüdiger, Redakteur, Berlin; Egon Schansker, Schriftsetzer, Berlin; Uwe Scheer, Vorsitzender
Kuratorium Gedenkstätte Ernst Thälmann, Hamburg; Werner Schleese, Vorsitzender KPD, Frankfurt/Oder; Jörg Schmidt, Gartenbau-Ing., Berlin; Marta von Schnitzler-Rafael, Schauspielerin/Sängerin, Eichwalde; Liselotte Scholz, VdN
Traditionsgemeinschaft Dahme-Spreewald e. V., Zeuthen; Dr. Arnold Schölzel, Journalist, Berlin; Renate Schönfeld, Pastorin i. R., Berlin; Dr. Ulrich Schneider, Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora e. V., Frankfurt/Main;
Gustav-Adolf Schur (Täve), Heyrothsberge; Frank Schwitalla, Vorsitzender Netzwerk Kuba,Bremen; Erich Selbmann, Journalist, Berlin; Elisabeth u. Karl-Heinz Sobolewski, Herten; Heinz Stehr, Vorsitzender der DKP, Essen; Bruni
und Dr. Klaus Steiniger, Journalist, Berlin; Ingeburg Stephan, Magdeburg; Rosemarie u. Karl Stiffel, Spr.echer Initiativgruppe für die Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges, Moers; Michael Strähnz, Vorsitzender
VVdN-BdA Schwerin, Schwerin; Dr. Hans-Günter Szalkiewicz, Dipl.Ök. Berlin; Fritz Teppich, VVN-BdA, Offizier der Republikanischen Armee im spanischen Befreiungskampf, Berlin; Sergej Uwarow, Deutschlandkorrespondent der
Sowjetskaja Rossija, Berlin; Lilli Wagner, VVN-BdA, Berlin; Kurt Walter, Ing., Leipzig; Hans Wauer, Redakteur Die rote Fahne, Berlin; Ursula und Prof. Dr. Hubert Wawrzinek, Zittau; Dr. Stefan Weber, Historiker, Berlin; Erika
Wehling-Pangerl, KAZ, Berlin; Dr. Friedrich Wolff, Rechtsanwalt, Berlin; Hans Wunderlich, Ehningen.
Ihre Zustimmung gaben:
Kuratorium »Gedenkstätte Ernst Thälmann« e. V.; Landesorganisation Berlin der DKP; Landesvorstand Brandenburg der DKP; DKP-Gruppe Leipzig; KPD Landesorganisation Berlin; PDS-Kreisvorstand Dahme-Spreewald; VdN
Traditionsgemeinschaft Dame-Spreewald e. V.; VVN-BdA Hagen; VVN-BdA Sindelfingen-Böblingen; Vorstand der VVN-BdA Basisorganisation Rostock; Revolutionärer Freundschaftsbund (RFB) e. V. mit tschechischer Sektion; Verein der
Thälman-Werker und Freunde e. V. Magdeburg; Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora, Freundeskreis e.V. Frankfurt am Main; Freie Deutsche Jugend (FDJ) Berlin; Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) Berlin; Kommunistischer
Jugendverband Deutschlands (KJVD) Berlin; Gruppe Kommunistische Arbeiterzeitung (KAZ); Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD, Büro Berlin; Förderverein »Rotfuchs« e. V.; Ortsverband der Deutschen Freidenker (DFV)
Stuttgart; Landesvorstand des Deutschen Freidenker Verbandes (DFV) Berlin; SprecherInnenrat der Assoziation Marxistischer StudentInnen (AMS); Landesverband Oberösterreich der Österreichischen AntifaschistInnen,
WiderstandskämpferInnen und Opfer des Faschismus (KZ-Verband/VdA) |