DDR unterm Lügenberg
Ralph Hartmann
Gleich vorab: Diese 120 Seiten umfassende Publikation ist ein absolutes Muß, was schon allein die Schwerpunktsetzungen deutlich machen.
- Nr. 1 Die zwei Diktaturen in Deutschland
- Nr. 2 Stasifolter und Stasiterror
- Lüge Nr. 3 Der verordnete Antifaschismus
- Lüge Nr. 4 Die marode Wirtschaft
- Lüge Nr. 5 Die DDR vor dem Staatsbankrott
- Lüge Nr. 6 Alleinschuld der DDR an der Mauer
- Lüge Nr. 7 Die DDR eine Erziehungsdiktatur
- Lüge Nr. 8 Staatsdoping – Ursache des Sportswunders DDR
- Lüge Nr. 9 Die friedliche Revolution
- Lüge Nr.10 Die undankbaren ehemaligen DDR-Bürger
All dies entlarvt das breite Spektrum jener bewusster politischen Lügen, die nach
wie vor von den Herrschenden und ihren Sprachrohren gezielt benutzt werden, um gelebtes
DDR-Leben nicht nur zu beschimpfen, sondern auch zu kriminalisieren und gleichzeitig
für die vorhandene Situation verantwortlich zu machen. Dies war im Kontext 60Jahre
DDR/BRD erlebbar, ebenso zu den diesbezüglichen Maueröffnungsfestivitäten und man
muß kein Schwarzmaler sein, um zu unterstellen, dass dies kommendes Jahr –im 20.Jahr
der Annexion und im 65.Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus- eine neuerliche
Steigerung erfahren wird. Die Verknüpfung all dieser Ereignisse werden gleichsam
als Katalysator wirken und eine „neue Qualität“ erreichen. Dies, um insbesondere
davon abzulenken, was in dieser seit 1989/90 größer gewordenen BRD auf der politischen
und wirtschaftlichen Tagesordnung steht und sich im aktuellen Papier (vom 6. Mai
2008) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sich folgendermaßen liest: “Die Verfolgung
unserer Interessen und strategischen Ziele erfordern ein aktives, frühzeitiges,
rasches, kohärentes [d.h. zusammenhängend, einen Sinn ergebend] und wenn nötig robustes
Handeln. […] Die Bundeswehr müsse auch kurzfristig und ohne Beschluss des Parlaments
eingesetzt werden können.“ Und da spricht ja mittlerweile der neue so genannte Verteidigungsminister
als auch die neue Bundestagsfraktionsvorsitzende der FDP Klartext Die damit verbundenen
Zielstellungen aufzuzeigen, sind wir als FDJ - der letzten aus der DDR verbliebenen
Massenorganisation - in die Pflicht genommen. (Wozu dieses Büchlein jede Menge vielgestaltige
Argumente liefert.) Zudem zeichnet sich das Büchlein durch seine Lesbarkeit aus
und zeigt auch die entsprechenden Originalquellen auf.
Leseprobe(S.52ff):
„Vor dem Anschluss der DDR an den westdeutschen Schuldenstaat lag sie [die Verschuldung
pro Kopf] im Osten bei 5.298 DM und im Westen bei 16.586 DM. Danach betrug sie für
alle Deutschen vom Rhein bis an die Oder, vom Säugling bis zum Greis 12.841 Mark.
Statistisch gesehen übernahmen die neuen Bundesbürger pro Kopf 7.543 Mark der BRD-Schulden.
Auch in dieser Beziehung erwies sich das an die DDR-Bürger gezahlte 100-mark-begrüßungsgeld
als eine vorteilhafte Investition. Gegenwärtig zeigt die bundesdeutsche Schuldenuhr
eine pro-Kopf-Verschuldung von über 18.000,- Euro an, nahezu das Siebenfache der
DDR-Summe.“
Aber bei alledem ist es heutzutage nicht mehr ausreichend, die Errungenschaften
der DDR aufzuzeigen. Wenn man heutzutage die DDR - diesen gelebten Versuch einer
gesellschaftlichen Alternative - verteidigt, darf man über das momentan Ablaufende
nicht schweigen. Denn nur in der Verknüpfung von solcher Art Sachkenntnis über den
offensiven Umgehen damit, über die Aufklärung über die gegenwärtigen Prozesse mit
dem Aufzeigen ihrer Zielstellungen ist dieses Büchlein ein unverzichtbares Hilfsmittel,
eine Bereicherung für jeden Büchertisch und das eigene Regal, was man unbedingt
gelesen haben sollte.
Ossietzky Verlag
2. Auflage 2007
ISBN 978-3-9808137-3-0
Ladenpreis: 10,- EUR
(nach oben)
Mit der DDR ins Jahr 2000
Ralph Hartmann
Ralph Hartmann schreibt keine persönlichen Erinnerungen aus heutiger Sicht. Er nutzt
eingangs einige, mit keinem Wort veränderte Reden und kurze Ansprachen aus seiner
Zeit als DDR-Botschafter in Belgrad und stellt sich die Frage, ob er heutzutage,
zehn Jahre nach Verschwinden des Staates, in dessen Diensten er stand, noch immer
mit ruhigen Gewissen zu dem damals Gesagten, weil so Gedachten, stehen kann, ob
er kleine oder große Abstriche davon machen, über eigene Naivität und Fortschrittsgläubigkeit
selbst lächeln oder gar über Falschaussagen und Irrtümer schamrot werden muss?.
Er weiß, das sich mit derartiger persönlicher "Aufarbeitung" in gefährliche Wasser
begibt, voller Strudel, Gegenströmungen, Untiefen und Risiken. Die selbstkritische
Betrachtung eigener Versäumnisse hält ihn nicht davon ab, das auf der deutschen
Bühne nach der staatlichen Vereinigung aufgeführte "Rüpelspiel" (Günter Gaus) mit
seinen zahlreichen grotesken Szenen zu beleuchten, wobei auch das letzte schmerzvolle
Lächeln dann erstirbt, wenn es zum Horrorstück des Krieges gegen sein ehemaliges
Gastland wird.
Diese Buch soll provozieren, vor allem diejenigen, die die DDR noch immer dämonisieren,
oder diejenigen, die der Nostalgie verfallen sind, aber es wird auch Zustimmung
finden bei jenen, denen so manche selbstkritische Einschätzung und die streitbare
Auseinandersetzung mit den DDR-Kritikern aus dem Herzen geschrieben sind.
Karl Dietz Verlag Berlin (1999)
SBN 3-320-01980-5
(nach oben)
Die ehrlichen Makler
Ralph Hartmann
Die deutsche Außenpolitik und der Bürgerkrieg in Jugoslawien von Ralph Hartmann,
langjähriger Botschafter der DDR in Belgrad
Aus dem Klappentext: ... Während Peter Handke das, "was Deutschland wieder einmal
gemacht hat mit Jugoslawien", "eine Schweinerei und ein Verbrechen" nennt, erklärt
Außenminister Klaus Kinkel, die Deutschen seien "als ehrliche Makler um eine Lösung
bemüht" gewesen. Während sein Vorgänger Hans-Dietrich Genscher behauptet, daß die
von der Bundesrepublik vorangetriebene Anerkennung Sloweniens und Kroatiens "den
Menschen dort die Befriedung gebracht hat", ist der damalige US-Außenminister Warren
Christopher der Auffassung, "daß beim gesamten Anerkennungsprozeß ... schwere Fehler
gemacht wurden ... und die Deutschen eine besondere Verantwortung tragen", und der
serbische Präsident Slobodan Milosevic meint gar, daß Jugoslawien "das erste Opfer
der Politik des Revanchismus" nach der Vereinigung Deutschlands wurde.
24,80 DM, Gebunden
DIETZ, BERLIN
2000 ISBN 3320019589 Weitere Daten: Neuaufl. 2000. 255 S. 20 cm
(nach oben)
Die glorreichen Sieger
Ralph Hartmann
Ein überfüllter Alt-Schöneberger Saal im Rathaus Schöneberg am 16.3. zur Premiere
des Buches "Die glorreichen Sieger. Die Wende in Belgrad und die wundersame Ehrenrettung
deutscher Angriffskrieger" von Ralph Hartmann. Nach "Die ehrlichen Makler" ist es
das zweite Buch des Autors über den Angriffskrieg der NATO gegen Jugoslawien und
eines der vielen notwendigen Bücher dazu. Mit zeitlichem Abstand geschrieben, dennoch
sehr aktuell erfasst es unzählige Dokumente, die selbst einem politisch interessierten
Leser in der Dramatik des Krieges nicht bekannt wurden bzw. schon in Vergessenheit
geraten waren.
Hartmann nimmt ausführlich und tiefgründig die 13 Lügen von Scharping auseinander,
die mitentscheidend für den bewussten Eintritt Deutschlands in diesen verbrecherischen
Krieg waren: die Racak-Lüge die Völkermord-Lüge, die Rambouillet-Lüge, die Vertreibungs-Lüge,
die Wir- führen-keinen-Krieg-Lüge, die KZ-Lüge, die Hufeisenplan-Lüge, die Fötengrill-Lüge,
die Vergewaltigungs-Lüge, die Albaner-Führer-Hinrichtungs-Lüge, die Massengräber-Lüge,
die Albaner-Schutzschild-Lüge, die neue Auschwitz-Lüge. Ohne sie hätte die Öffentlichkeit
nicht irregeführt werden und somit auch nicht ihre Zustimmung erreichen können.
Verwiesen sei nur auf die vielfach wiederholte Behauptung, Schuld an allem seien
die Serben, da sie 1989 die Kosovo-Autonomie beseitigt und die albanische Bevölkerung
ihrer Rechte beraubt. Laut Scharping hat Milosevic in seiner Amselfeld-Rede im Juni
1989 von "Großserbien" und davon gesprochen, dass dieses Serbien ethnisch rein sein
soll. Der Autor legt dazu unanfechtbare Gegenbeweise vor. Welche Unverantwortlichkeit
von deutschen Politikern und Medien im Umgang mit politischen Dokumenten eines anderen
Staates, welche selbstherrliche selektive Interpretation mit gewünschtem Inhalt.
Es stellt sich heraus, dass die FAZ zum 10. Jahrestag des Amselfeld-Jubiläums am
28.6.99 einen Redetext veröffentlicht, der nach einem Vergleich mit dem Originaltext
der Rede (in der Belgrader "Politika v. 29.6.89) wesentliche Aussagen nicht enthält,
andere Abschnitte sehr willkürlich übersetzt wurden. Falls die FAZ so gutgläubig
war, den Text einer ausländischen Agentur ohne Prüfung zu publizieren, bleibt u.a.
die Frage, wie sie verantwortungsvoll mit solchen staatlichen Dokumenten umgeht.
Welche Rolle spielte und spielt auch das Auswärtige Amt, speziell sein Sprachendienst?
Es ist das Verdienst von Hartmann, mit einem akribischen Vergleich beider Textversionen
diese Lüge von Scharping widerlegt zu haben. Ganze deutsche Stäbe waren bisher entweder
nicht fähig oder - was noch gefährlicher ist - nicht willens, ein solches Dokument
authentisch zu übersetzen. Willens allerdings, schrittweise die Bedingungen für
einen heißen Krieg zu schaffen. Letzter Auslöser für den heißen Krieg war das Diktat
von Rambouillet, als Jugoslawien ein "Vertrags"-Entwurf vorgelegt wurde, den kein
souveräner Staat der Welt unterzeichnet hätte. Aufschlussreich, dass man Jugoslawien
einen Text präsentierte, der nie verhandelt wurde, aber schon vorher in einer albanischen
Zeitung erschien!
Wichtig für uns Deutsche auch im nachhinein, die Positionen der westlichen Verbündeten
zum damaligen Zeitpunkt zu kennen. So US-Außenminister Christopher im Juni 1993:
"Es wurden... bei der zu schnellen Anerkennung schwere Fehler gemacht und die Deutschen
tragen eine besondere Verantwortung dafür." Nach Roland Dumas, Frankreichs Außenminister,
waren "die Verantwortlichkeiten Deutschlands und des Vatikans für die Beschleunigung
der Krise offenkundig enorm."
Selbst UNO-Generalsekretär Perez der Cuellar schaltete sich ein und schrieb an Genscher
am l4.12.91 u.a.: "Ich nehme an, dass Sie von der großen Sorge... gehört haben,...
dass eine verfrühte selektive Anerkennung eine Erweiterung des gegenwärtigen Konflikts
in jenen empfindlichen Regionen nach sich ziehen würde. Solch eine Entwicklung könnte
schwerwiegende Folgen für die ganze Balkanregion haben und würde meine eigenen Bemühungen
und diejenigen meines persönlichen Gesandten... für friedenserhaltende Maßnahmen...
ernsthaft gefährden."
Lord Carrington, der Vorsitzende der Jugoslawienkonferenz verwies darauf, dass eine
frühzeitige Anerkennung Sloweniens und Kroatiens den Abbruch der Friedenskonferenz
bedeuten würde und "der Funke sein (könnte), der Bosnien-Herzegowina in Brand setzt."
Doch Bonn war zu arrogant zuzuhören. Mit einem politischen Blitzkrieg strebte es
in deutscher Großmannssucht nach einem Blitzsieg Den hat es errungen, doch die negativen
Langzeitfolgen beginnen erst, für die unser Land und Millionen Steuerzahler noch
teuer bezahlen müssen.
Der Autor belegt an Hand zahlreicher Dokumente das militärische Dilemma der Nato
bei der Kriegsführung, der es nicht gelang, militärisch Jugoslawien in die Knie
zu zwingen. Bekanntlich sank die Zustimmung in Westeuropa, je länger der Krieg dauerte
und immer größere sog. Kolateralschäden unter der Zivilbevölkerung entstanden. Aus
der dazu umfangreichen Dokumentation sei nur Bundeswehrgeneral a.D. Hartmut Harff
zitiert: "Wir (sind) noch einmal davon gekommen - allerdings mit zwei blutunterlaufenen
blauen Augen:"
Statt aus dieser Erkenntnis die Schlussfolgerung zuziehen, nach neuen friedlichen
Mitteln zu suchen, wird ein ganzes Arsenal höchst gefährlicher Militärmaßnahmen
entwickelt, die mit Hilfe neuer Kriege die Weltherrschaft der USA sichern sollen.
Da Russland immer noch über ein gewaltiges Militärpotential verfügt, wird alles
unternommen, es einzugrenzen. Nicht zufällig heißt es in einem Dokument des US-Verteidigungsministeriums,
dass es für die USA nur eine Region gebe, für die es sich wirklich zu kämpfen lohne
- "das Gebiet vom Persischen Golf nördlich bis zum Kaspischen Meer und östlich bis
nach Zentralasien." Also Erdölgebiete. Legt man daneben die neue militärische Philosophie
der deutschen Generalität, dass es nicht darum geht, Konfliktherde zu löschen, "sondern
um die militärische Sicherung des Zugangs zu Märkten, Rohstoffen und Interessengebieten"
und um den Einsatz an der Peripherie des westlichen Bündnisses, entsteht die legitime
Frage: Drängt die Bundeswehr irgendwann auch zu den Erdölfeldern des Kaukasus? Allen,
die auf der Suche nach den Ursachen des Krieges gegen Jugoslawien sind und Argumente
für Friedensarbeit suchen, sei dieses Buch empfohlen. Es liefert umfangreiche Fakten
über die Heimtücke der NATO und Deutschlands mit seiner militanten Troika Schröder,
Scharping, Fischer, die in der Lage ist, unser Land in noch größere und unkontrollierbarere
militärische Abenteuer in treuer Vasallenschaft zu den USA zu fuhren. Im Interesse
von Millionen Deutscher muss dem Einhalt geboten werden - das wiederum geht nur
mit dem Engagement von Millionen seiner Bürger und nie wieder mit Wegschauen und
Gleichgültigkeit.
Werner Heiden
Ralph Hartmann: Die glorreichen Sieger.
Die Wende in Belgrad und die wundersame Ehrenrettung deutscher Angriffskrieger.
Karl Dietz Verlag: Berlin 2001;
256 Seiten, 24,- DM
Buchempfehlungen
- Heinrich Mann und Kommunismus
- Plädoyer für Israel
- Auf dem Weg zur Supermacht
- Imperialismus im 21. Jahrhundert
- 10 Tage die die Welt erschütterten
- Vorwärts und Vergessen?
- Der Weg in den Krieg
- Mit der DDR ins Jahr 2000
- Die glorreichen Sieger
- Der Friede der zum Krieg führt
- Der zweite Anschluss
- Grenzenlose Heimat
- Die Perestroika
- Was war die DDR wert
- Das Kartenhaus
- Tania la Guerrillera
- Im Griff der rechten Szene
- Die ehrlichen Makler
- Die DDR unterm Lügenberg