„Prager Grundsätze“
Am 09. Juni 2012 tagte der Zentralrat der Freien Deutschen Jugend in Prag. Angesichts der Vergangenheit und Zukunft der FDJ stellt er fest:
1.
Prag ist der Geburtsort der FDJ. Gleichartige Ansätze gab es auch anderswo. Aber Prag war die erste Zuflucht deutscher Antifaschisten zur Zeit der Hitler-Diktatur. Mit der Gründung der FDJ wurden die Lehren aus der Vergangenheit gezogen und über die Organisationsgrenzen hinweg die „Freie Deutsche Jugend“ ins Leben gerufen.
2.
Der Sieg über Nazi-Deutschland führte dazu, dass aus dem zerschlagenen Großdeutschland zwei deutsche Staaten wurden; einer, der sich in der Nachfolge dieses Großdeutschland sah, und einer, der ein anderes Deutschland sein wollte, die Deutsche Demokratische Republik. Die FDJ gab es in beiden deutschen Staaten. In dem einen wurde sie verboten, führte aber den Kampf gegen die Remilitarisierung der BRD fort. In dem anderen aufgebaut und beteiligte sich an dem Aufbau einer gesellschaftlichen Alternative in der DDR.
3.
Nach 40 Jahren wurde die DDR von der BRD annektiert. Die einzige politische Organisation der DDR, die diese Annexion überlebte, war die FDJ. Keine Millionenorganisation mehr, aber jetzt auch wieder im Westen aktiv und alles andere als willens, sich aufzugeben. Sondern sich erneut der Aufgabe der Vereinigung der revolutionären Jugend widmend. Auch wenn und gerade weil sie eine von vielen Organisationen der Jugend ist.
4.
Damit das klar ist: Der Vereinigung der revolutionären Jugend kommt man nicht nur näher, indem man Mitglied der FDJ wird, sondern auch, indem man solidarisch mit ihr zusammenarbeitet. Dies ist gerade heute um so wichtiger.
Einzeln sind wir nichts, vereint eine Macht!*
Prag, 09 Juni 2012
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* Aufruf der Zentralen Leitung der Freien Deutschen Jugend in der ČSR, 1938